Interview mit Benjamin Strebinger (SR der NOFV-Oberliga und A-Junioren-Bundesliga)

Hallo Benjamin, nochmals herzlichen Glückwunsch zu deinem Aufstieg in die Oberliga! Du wirst ja zudem auch Spiele der A-Junioren in der Bundesliga pfeifen.

 

Referee Benjamin Strebinger

Was waren Deine ersten Gedanken, als Du von Deinem Aufstieg erfahren hast?

Wenn man am Ende der Saison von Burkhard Pleßke eine E-Mail bekommt, dass man ihn kontaktieren soll, dann hat es ja meist etwas mit der Einstufung zu tun. Dass es sich dabei um die Einstufung in die Oberliga handelt, hätte ich zu Beginn nicht gedacht, da ich mich schon noch ein Jahr in der Verbandsliga gesehen hätte. Dementsprechend war die Freude umso größer. So richtig realisiert habe ich das Ganze wohl dann erst nach meinem ersten Oberligaspiel, da es vom Ablauf, der spielerischen Komponente und dem ganzen „Drumherum“ schon noch mal ein großer Schritt gegenüber der Verbandsliga ist.

 

Schauen wir mal zurück. Wann hast Du deine SR-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und was ist hier noch in bleibender Erinnerung?

Ich habe den Anwärterlehrgang im Sommer 2014 absolviert, damals lief parallel die WM in Brasilien, Reinhard Meusel war damals noch Lehrwart und die Nummer 1 auf der „Biene“. Ein paar Mitstreiter von damals sind heute glücklicherweise auch noch aktiv, aber ich weiß auch noch genau, dass ich zu Beginn erst nicht so die Motivation hatte teilzunehmen.

 

Kannst Du dich noch an dein erstes Spiel erinnern? Um welche Partie handelte es sich und gab es besondere Vorkommnisse?

In meinem ersten Spiel war ich Assistent in der Kreisliga, Oberlind gegen Eisfeld, Schiedsrichter war Florian Butterich und Assistent 1 war Rolf Ambroz. An besondere Vorkommnisse kann ich mich jetzt nicht direkt erinnern.

 

Was war bis heute ein Höhepunkt in Deine SR-Karriere?

Ich denke, dass jedes Spiel auf einer gewissen Art und Weise ein Höhepunkt ist, sonst würde ich wahrscheinlich auch nicht so viele absolvieren. ;)

Jedoch sind die Ausflüge in der Junioren-Bundesliga schon einzigartig, wenn du durch ganz Deutschland reist, ein Auto gestellt bekommst und vor dem Spiel noch eine Übernachtung erhältst. Dortmund – Köln oder Mönchengladbach – Düsseldorf ist schon atemberaubend, jedoch möchte ich aber auch nicht unerwähnt lassen, dass ich mit 17 Jahren das Kreispokalendspiel leiten durfte oder auch im Landesmaßstab schon bei einigen Krachern dabei sein durfte.

 

Hast Du unter den SR-Kollegen ein Vorbild?

Ein direktes Vorbild habe ich nicht. Meiner Meinung nach sollte man sich bei mehreren Kollegen etwas abschauen, da man eine einzige Person sowieso nicht zu 100 % kopieren kann. Prinzipiell jetzt auf uns bezogen muss das zwangsläufig - meiner Meinung nach - auch kein Schiedsrichter sein, da man gerade in Hinsicht auf Disziplin, Fleiß, etc. sich sicher auch an anderen Personen ein Beispiel nehmen kann.

 

Wie bereitest Du dich auf ein Spiel vor und welche Trainingseinheiten kommen noch hinzu?

Die Vorbereitung auf die Spiele überschneidet sich sicherlich in einigen Aspekten, ist jedoch nicht immer als gleich anzusehen. Die ist natürlich von der Spielklasse, der Tabellenkonstellation und diversen anderen Faktoren abhängig.

Unter der Woche versuche ich jedoch schon 2-3mal zu trainieren, bei der Gestaltung bin ich jedoch immer recht flexibel, so trainiere ich gerne auch mal bei meinen Heimatverein in Waldau mit. Von Schwimmen über Fahrradfahren bis hin zum klassischen Laufen ist da jedoch alles dabei.

 

Was ist aus deiner Sicht spannend an der Tätigkeit eines Unparteiischen?

Man stellt sich bei jeder Partie einer völlig neuen Aufgabe, weiß nicht, was einen erwartet und muss sich darauf dann einstellen. Zudem lernt man Verantwortung zu übernehmen, mit verschiedenen Charakteren umzugehen, was natürlich die eigene Persönlichkeit extrem weiterentwickelt.

 

Wie können wir uns ein typisches Wochenende des Benjamin Strebinger denn so vorstellen?

Das Wort Planung spielt da sicherlich eine entscheidende Rolle, da ich ja meist zwei Mal am Wochenende unterwegs bin. Mein Umzug nach Erfurt, aufgrund meines Studiums, ist bei Ansetzungen im NOFV- und DFB-Bereich schon sehr entgegenkommend, da du von hier einfach viel flexibler und auch um einiges besser - als von Waldau - Reisen kannst. Grundsätzlich nimmt ein Junioren-Bundesliga-Spiel mit Vorübernachtung und allem schon mal bis zu 36 Stunden auf sich und auch bei Spielleitungen im NOFV-Bereich gehst du am Morgen aus dem Haus und bist spät am Abend daheim. So ist mein Wochenende meist von Freitagabend bis Sonntagabend durchgeplant und es ist wirklich mal schön, wenn du am Sonntag zum Mittag zu Hause bist, auch wenn man dann sicherlich auch irgendwie wieder etwas vermisst. ;)

 

Was hast Du dir persönlich in der neuen Saison vorgenommen?

Am wichtigsten ist es wohl gesund und verletzungsfrei zu bleiben, aber auch Spaß bei den Spielen zu haben. Klar ist auch, in beiden neuen Leistungsklassen gut zu starten, um Sicherheit zu erlangen, aber sich dabei nicht selbst unnötigen Druck auszuüben.

Mein Ziel ist es, beide neuen Klassen zu halten, mich persönlich in allen Belangen weiterzuentwickeln und schöne Ausflüge mit den Kollegen erleben zu dürfen.

 

Vielen Dank Benjamin und alles Gute bei deiner neuen und sicherlich spannenden Herausforderung!!