Nordthüringer Schiedsrichter war Assistent beim DFB-Supercup 2020

Auf der Internetseite des Kreis-Fußballausschusses (KFA) Nordthüringen ist diese Nachricht mit Bild veröffentlicht:

 

„Wie der eine oder andere festgestellt haben dürfte, stand beim Supercup 2020 zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund unser Nordthüringer Schiedsrichter Marcel Unger an der Linie. Er hatte viele Jahre Bibiana Steinhaus als Schiedsrichter-Assistent begleitet.“

Wir haben natürlich ein wenig recherchiert und dies über den heute 35-jährigen Marcel Unger gefunden:

 

„Seit der Saison 2014/2015 pfeift er in der Regionalliga und ist spezialisierter Assistent in der 2. Bundesliga. Zur Saison 2019/2020 folgte der Aufstieg als Assistent in die 1. Bundesliga. Insgesamt absolvierte er bisher über 150 Spiele als Assistent im Profibereich und agierte dabei regelmäßig im Team von Bibiana Steinhaus.

 

Unger lebt in Hamburg und ist Diplom-Wirtschaftsinformatiker. Er arbeitet, so ist zu lesen, bei der Gasnetz Hamburg GmbH im IT-Gemeinschaftsbetrieb von Gasnetz Hamburg und Stromnetz Hamburg als SAP-Architekt und Projektleiter.“

 

Im Fokus des TFV gerät er unter anderem durch seine Teilnahme am „Rennsteiger-Lehrgang“. Dazu haben wir auf der Homepage des TFV am 17.03.2006 diese Meldung eingestellt:

 

„Weiterer Förderlehrgang für „Rennsteiger-Gruppe“ in Bad Blankenburg

Zu einem weiteren Lehrgang trifft sich auf Einladung des Schiedsrichterausschusses des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) die Fördergruppe „Rennsteiger“ vom 17. bis 19. März 2006 in der Landessportschule Bad Blankenburg. Dabei absolviert die elfköpfige Gruppe, die aus den entwicklungsfähigsten Schiedsrichtern des TFV besteht, einen Teil des Lehrgangs gemeinsam mit den Nachwuchsschiedsrichtern, die sich zur selben Zeit in der Kurstadt im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt aufhalten. Der Lehrgang wird von Verbandslehrwart Burkhard Pleßke (Coppanz) geleitet.

 

Den „Rennsteigern“ gehören diese jungen Schiedsrichter an:

Michael Geiler, Michael Jäntsch, Marcel Unger, Marko Wartmann, Daniel Illhardt, Sebastian Lorenzen, Raik Perner, Sören Lumm, Eugen Ostrin, Alexander Roßmell und Patrick Hofmann.

 

Text: Hartmut Gerlach

 

Marcel Unger pfiff zwei Mal Pokalendspiele des TFV. Auch dazu gab es eine Nachricht auf www.tfv-erfurt.de:

 

Ein 22-Jähriger pfeift das TFV-Landespokalendspiel in Gera

Marcel Unger verdiente sich die Nominierung mit guten Leistungen

Ein Pokalendspiel im Thüringer Fußball-Verband (TFV) leiten zu dürfen, ist eine Auszeichnung für die Leistungen eines Unparteiischen. Das weiß auch Marcel Unger von der FSG 99 Salza Nordhausen. Der noch 22-Jährige Oberligaschiedsrichter wurde auf Vorschlag von Achim Zeng, dem Schiedsrichteransetzer, und nach Zustimmung des TFV-Schiedsrichterausschusses als Referee für das ODDSET-Landespokalfinale am 13. Mai 2008 zwischen dem FC Rot-Weiß Erfurt (Fünfter der Regionalliga) und dem ZFC Meuselwitz (Sechster in der Oberliga Nordost)in Gera nominiert.

 

In Thüringen ist ein solches Spiel das Höchste, was man erreichen kann“, würdigt der Wirtschaftsinformatik-Student die Bedeutung der Spielleitung. Dennoch werde er keine besondere Vorbereitung auf die Partie im „Stadion der Freundschaft“ absolvieren.

 

Das Schiedsen ist Marcel Unger schon in die Wiege gelegt worden. Vater und Bruder sind Mitglieder der „schwarzen Zunft“, die jetzt jedoch längst ein farbenfrohes modisches Outfit trägt. Von Hause aus sechs Jahre Leichtathlet mit dem Spezialgebiet Hürdenlauf zog es ihn mit 13 Jahren schon zur Trillerpfeife, wobei sich das aktive Fußballspielen in Grenzen hielt.

 

Schon im Jahre 2000 fiel Unger bei einem Lehrgang in Bad Blankenburg auf, denn er wurde als jüngster Teilnehmer Bester. Gerade einmal 16-jährig führte er bereits Männermannschaften im Kreis auf das Spielfeld.

Nun nahm die Karriere an Rasanz zu. 2002 folgte ein DFB-Lehrgang. In diesem Jahr wurde er in der zweiten Halbserie auch in die Bezirksliga eingeordnet. Im September 2002 erhielt er bereits die ersten Aufgaben in der Landesklasse. Ab dem Spieljahr 2003/04 las man den Namen des veranlagten Unparteiischen auf der Liste der Thüringenliga-Schiedsrichter. An die erste Begegnung in der Thüringer Eliteliga erinnert sich Marcel Unger natürlich ohne großes Nachdenken. Es war das Treffen 1. SC 1911 Heiligenstadt gegen den 1. FC Gera 03.

 

Seitdem sind rund 800 Spiele erfasst, in denen Marcel Unger entweder Schiedsrichter oder Assistent war. Die genaue Buchführung übernimmt Vater Unger, der alle Spiele exakt auflistet. In der Übersicht tauchen auch die Vergleiche auf der Ebene des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) auf. In die kam er 2005/06. Mit dem Freundschaftsspiel Halberstadt gegen Eilenburg am 12. Dezember 2004 feierte er in diesem Bereich seinen Einstand.

 

Gern erinnert er sich an eines der Highlights. Das sei die Begegnung in der Regionalliga Braunschweig gegen Magdeburg gewesen, in der Unger bei Manuel Gräfe an der Linie stand.

 

„Ich denke, dass ich ein ruhiger Spielleiter bin, der einen positiven Umgang mit den Spielern pflegt und, so gut das geht, auch mit den Aktiven kommuniziert“, nennt der Student im 6. Semester, der in zwei, drei Jahren in Halle mit dem Diplom abschließen will, seine Stärken.
In seiner Karriere plant Marcel Unger Schritt für Schritt. Man brauche eine Portion Glück und auch Leute, die einen mögen?, nennt er Bedingungen für eine erfolgreiche Laufbahn. Der Einsatz im Pokalfinale ist auf jeden Fall eine ganz wichtige Etappe im Schiedsrichterleben des Marcel Unger.

 

Text: Hartmut Gerlach

Quelle: TFV