Pilotprojekt für Schiedsrichtrausbildung von Menschen mit Beeinträchtigungen beginnt am 20. April in Jena

 

Der Thüringer Fußball-Verband (TFV), der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) und der Bayerische Fußball-Verband (BFV) wollen gemeinsam eine Schiedsrichterausbildung für Menschen mit Beeinträchtigung durchführen und nehmen dazu an einem Pilotprojekt teil.

 

Das ist der Projekthintergrund:

 

Die Teilnehmer sollen befähigt werden als Schiedsrichterassistent, Schiedsrichter im Tandem oder Schiedsrichter bei Kleinfeldspielen im Einsatz zu sein. Die Inklusionsfußball-Beauftragten der Fußball-Landesverbände werden die Einbindung der Teilnehmer bei Inklusionsturnieren, Jugendspielen oder in den Schiedsrichtergruppen individuell begleiten.

 

Die Projektziele:

 

Mit dieser Ausbildung und anschließenden betreuenden Maßnahmen sollen die Qualifizierung und aktive Beteiligung von Menschen mit Beeinträchtigung für eine Tätigkeit als Schiedsrichter ermöglicht werden. Damit die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung gelingen kann, ist eine Anpassung und Reduzierung der Schiedsrichterausbildung inhaltlich und methodisch sowie eine individuelle, stärkenorientierte Begleitung der einzelnen Inklusionsschiedsrichter notwendig.

 

Da keiner dieser beteiligten Fußball-Landesverbände mit dieser Zielgruppe erfahrene Referenten aus dem Schiedsrichterbereich hat, wird ein Gastreferent aus Nordrhein-Westfalen (NRW) mit der methodischen Gestaltung und Durchführung der Ausbildung beauftragt.

Aufgrund geistiger, psychischer und körperlicher Beeinträchtigungen der Teilnehmer müssen die klassischen Inhalte einer Schiedsrichterausbildung reduziert und methodisch angepasst werden. So werden beispielsweise aufgrund zu erwartender Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben überwiegend visuelle Vermittlungsmethoden angewandt. Ebenso werden körperliche Einschränkungen berücksichtigt.

 

Die Umsetzung sieht so aus:

 

Für die erstmalige Umsetzung der Ausbildung „Inklusionsschiedsrichter“ haben sich die drei Fußball-Landesverbände zu einem Kooperationsprojekt zusammengeschlossen. Dies ermöglicht die Bündelung von Ressourcen im Hinblick auf organisatorische Rahmenbedingungen, Teilnehmerakquise, Betreuungssituation und Durchführung der Ausbildung.

 

Am 20./21.04.2024 wollen wir die Teilnehmer nach Jena in das Akademiehotel einladen. Dort wird uns ein Seminarraum zur Verfügung stehen. Neben den theoretischen Grundlagen wollen wir auch in die Praxis gehen. Die zukünftigen Schiedsrichter werden die Möglichkeit bekommen, bei Nachwuchsspielen zu hospitieren. Ein weiterer Höhepunkt wird das Regionalligaspiel des FC Carl Zeiss Jena gegen den Berliner AK sein.

 

Es geht um Nachhaltigkeit:

 

Wir streben an, die Ausbildung dauerhaft in den Betrieb von lokalen Sportvereinen und -verbänden zu integrieren, um eine langfristige Wirkung zu erzielen. Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt einen bedeutenden Beitrag zur Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung im Sport leisten wird. Wir würden uns sehr über Ihre Unterstützung freuen, um dieses Vorhaben erfolgreich umzusetzen.“

 

Ansprechpartner im TFV sind Mario Grund, Annemarie Brendel-Loose und Thomas Schmidt.

 

Text: Annemarie Brendel-Loose/Hartmut Gerlach

Quelle: TFV