Oberster Sportrichter des Verbandes begeht persönliches Jubiläum
Jens Krauße feiert heute in Neuhaus seinen 50. Geburtstag
Nicht selten sind es die Zufälle des Lebens, die darüber entscheiden, wie man in eine (ehrenamtliche) Funktion kommt. Bei Jens Krauße, dem obersten Sportrichter des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), der heute seinen 50. Geburtstag begeht, war es so. Als Trainer vom SV 1860 Neuhaus erhielt er vor mehr als 20 Jahren eine Ladung vor das kreisliche Sportgericht. Doch die mündliche Verhandlung erwies sich aus vielerlei Gründen als Farce und so entschloss sich Krauße, in diesem Bereich selbst etwas zu tun und dem Recht Geltung zu verschaffen.
Mit der ersten erfolgreichen Kandidatur für das Sportgericht des Kreis-Fußballausschusses (KFA) Sonneberg begann somit die Karriere des Jens Krauße. Rasch übertrug man ihm den Vorsitz, den er sieben Jahre lang (1997 - 2004) innehatte. Da war er schon längst Mitglied im Sportgericht des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), das zu jener Zeit von einem gewissen Dr. Wolfhardt Tomaschewski geleitet wurde. 2008 übernahm er den Staffelstab von Tomaschewski, der zum TFV-Vizepräsidenten aufstieg. Seit 2012 steht der Neuhäuser an der Spitze des obersten Rechtsorgans des Verbandes. Wobei er als Vorsitzender des Sportgerichts des damaligen BFA Südthüringen (von 2004 - 2008) auch immer wusste, welche Probleme es an der Basis gab. Das hat sich aber bis heute selbst in der TFV-Funktion nicht geändert, denn oft legen Vereine Berufungen ein. Aber Krauße weiß auch, was im Regionalverband passiert, denn er ist im Sportgericht des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (TFV) mittlerweile im fünften Jahr tätig ist.
Doch damit nicht genug. Auch außerhalb des Sports hinterlässt der Neuhäuser seine Spuren. Seit 2010 wirkt er als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht Meiningen.
Wenn man bedenkt, dass ein Urteil von der Vorbesprechung bis zur Niederschrift nicht selten sechs bis sieben Stunden in Anspruch nimmt, dann kann man ansatzweise ermessen, welch gehöriger Aufwand hinter der Sportrichtertätigkeit steckt. Da ist es umso ärgerlicher, wenn es wegen einer Entscheidung persönliche Anfeindungen gibt oder böse E-Mails geschrieben werden. Aber Jens Krauße kann damit umgehen. Schließlich gehe es um die Durchsetzung des Rechts auf der Grundlage der Satzung und Ordnungen des TFV. „Ich bin aber auch für sachliche Kritik empfänglich", betont der Jubilar. Dabei kann er in seinem Gremium auf die juristische Kompetenz eines Rolf Heller, Robert Meister und Thomas Patschke zählen.
Aber auch im Berufsleben kann es Jens Krauße sicher nicht immer allen recht machen. Als Leiter des Hauptamtes der Stadt Lauscha ist der Diplomfinanzwirt für ein großes, zeitaufwändiges Aufgabengebiet verantwortlich. Dass er seine vielfältigen Tätigkeiten im Ehrenamt dennoch in hoher Qualität erfüllt, hängt, darauf verweist der nun 50-Jährige ausdrücklich, vor allem mit der Unterstützung der Familie zusammen. Die meckert auch nicht, wenn er sich am Wochenende Spiele von der Kreisklasse bis zur Oberliga anschaut. „Ich will auch bei den kleinen Vereinen Präsenz zeigen und bin, das gebe ich gern zu, schon ein wenig fußballverrückt", begründet Jens Krauße seine Besuche auf den Sportplätzen überall im Freistaat. Deshalb kickt er ab und an mit Freunden in der Halle. Auch das zwei- bis dreimalige Joggen gehört zu den Hobbys, mit denen der Funktionär, der im KFA Südthüringen stellvertretender Vorsitzender ist, Kraft tankt. Dass er die auch weiterhin hat, wünscht der Vorstand des TFV seinem Verbandsgerichtsvorsitzenden an seinem Ehrentag ganz besonders.
Text: Hartmut Gerlach
Quelle: TFV